Wer nach den ersten Monaten des Stillens auf bekömmliche Breikost umstellt, stößt auf zahlreiche Angebote im Handel. Öko-Test hat 17 Gemüsebreie mit Fleisch für Babys ab vier bis sechs Monate unter die Lupe genommen und auf problematische Inhalte wie Schwermetalle und Pestizide sowie auf eine mögliche Verkeimung getestet. Luna Journal berichtet über die Zusammensetzung der im Öko-Test untersuchten Produkte.

Unter den 17 geprüften Gemüsebreien schnitten sechs mit der Note „gut“, sieben mit „befriedigend“, zwei mit „ausreichend“ und zwei Breie mit „mangelhaft“ ab. Dabei wurde der Babybrei auf Inhaltsstoffe, Deklarationsmängel sowie Verbindungen im Breideckel geprüft.

Die Marken Babydream („Kürbis mit Reis und Huhn“), Babylove („Karotten mit Süßkartoffeln und Rind“), DM Bio („Gemüse mit Süßkartoffeln und Huhn“) sowie Holle („Karotten, Kartoffeln & Rind, Demeter) schnitten in dem Test mit „gut“ ab. Jedoch auffällig: Alle Hersteller reduzierten den Fleischinhalt. Die kontrollierten Gläschen enthalten demnach nur zwischen 8 und 8,7 Prozent Fleisch. Der fehlende Fleischanteil wird teilweise durch Anreicherung mit Eisendiphosphat versucht auszugleichen. Jedoch kann isoliertes Eisen nötige Nährstoffe im Fleisch nicht ersetzen. Immerhin werde der dazu deklarierte Grenzwert nicht überschritten. Weiterhin bedenklich: Im Zuge der industriellen Verarbeitung von Karotte und Pastinake ist der krebserregende Stoff Benzol enthalten. Hier handle es sich allerdings um nur sehr niedrige Werte. Das positivste Ergebnis: keine Pestizide oder Rückstände von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln vorhanden.

Effekthascherei durch Babybrei Etiketten

Die Ergänzung von Farb-, Konservierungsstoffen sowie Geschmacksverstärkern im Bereich Babynahrung ist in Deutschland gänzlich verboten. Warum also damit werben? Zahlreiche Anbieter preisen ihre Produkte mit genannten Selbstverständlichkeiten an. Eine klare Irreführung der Kunden urteilt Ökotest.

Babybrei mit bedenklichem Deckel

In sämtlichen von Ökotest untersuchten Gläschen sind im Deckel PVC/PVDC/cholorierte Verbindungen  enthalten. Diese belasten bei der Müllentsorgung die Umwelt durch gesundheitsschädliche Dioxine. Jedoch wird von den Testern eingeräumt, gäbe es zum derzeitigen Stand keine Lösung für einen dichten Verschluss ohne chlorierte Verbindungen.

Diese Breie schneiden mit Note „gut“ ab

Der Brei von Anbieter „Babydream“ des Herstellers „Rossmann“ für 0,65 Euro pro 190 Gramm wies keine Mängel im Bereich umstrittene Inhaltsstoffe sowie Deklaration auf. Durch die chlorierten Verbindungen im Deckel sowie den geringen Fleischgehalt fiel das Testergebnis mit der Note „gut“ aus.

Der Brei von Anbieter „Babylove“ von Hersteller „DM“ für 0,55 Euro pro 190 Gramm wies keine Mängel im Bereich umstrittene Inhaltsstoffe sowie Deklaration auf. Durch die chlorierten Verbindungen im Deckel sowie den geringen Fleischgehalt fiel das Testergebnis mit der Note „gut“ aus.

Der Brei von Anbieter „DM Bio“ von Hersteller „DM“ für 0,85 Euro pro 190 Gramm wies keine Mängel im Bereich umstrittene Inhaltsstoffe sowie Deklaration auf. Durch die chlorierten Verbindungen im Deckel sowie den geringen Fleischgehalt fiel das Testergebnis mit der Note „gut“ aus.

Der Brei von Anbieter „Holle“ von Hersteller „Holle“ für 1,19 Euro pro 190 Gramm wies ebenfalls keine Mängel im Bereich umstrittene Inhaltsstoffe sowie Deklaration auf. Durch die chlorierten Verbindungen im Deckel sowie den geringen Fleischgehalt fiel das Testergebnis mit der Note „gut“ aus.

Öko-Test empfiehlt

Durch den im Brei mangelnden Fleischinhalt rät Ökotest zum Selbstgaren und Pürieren von Gemüse und Fleisch. Ergänzend können zweimal wöchentliche Gläschen mit fettreichem Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering angeboten werden. Hier ist jedoch auf die Vorlieben des Babys zu achten. Denn während manche Kinder schon ab dem fünften Monat bereit für Breikost sind, dauert es bei anderen schon mal bis zum siebten bis sie sich für feste Nahrung interessieren.

 

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Link: Hier gelangen Sie zu dem Öko-Test von Babynahrung

Bild: Getty Images / Plume Creative

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