Ein Einkaufserlebnis für Groß und Klein – im renommierten Berlin Department Store Galeries Lafayette wird Kundenservice und Eventmarketing innerhalb der Kinderabteilung groß geschrieben. Neben internationalen Luxusmarken wie Armani Junior, Burberry oder Gucci werden auch französische Klassiker wie Petit Bateau oder Bonpoint geführt. Luna Journal sprach mit Marketingleitung Louisa Baron und Chefeinkäuferin Laure Martel über den Wandel des stationären Handel und kommende Marketingpläne im Hause Galeries Lafayette.

Liebe Frau Baron, liebe Frau Martel, mit Galeries Layfayette bewegen Sie sich im ständigen Spannungsfeld zwischen Luxus- und Premiummarken. Welche Kriterien spielen bei der Marken- sowie Kollektionsselektion für das Kaufhaus eine zentrale Rolle?

Louisa Baron und Laure Martel: Eine Marke muss eine starke, differenzierte Identität haben. Sie muss eine Geschichte haben oder erzählen, mit der sich der Kunde verbinden kann. Die Geschichte der Marke ist sowohl im Produkt, als auch im Möbelkonzept und sogar im Logo zu finden. Die Marke sollte außerdem ein Querschnittsangebot aus Accessoires, Geschenkideen anbieten. Für Kinder ist es besonders wichtig, die Funktionalität mit Ästhetik zu kombinieren: Ist das Produkt zeitgemäß? Ist es für mein Kind und sein Alter geeignet? Genauso in Bezug auf die Zweckmäßigkeit, zum Beispiel. Wir achten auch sehr stark auf die Qualität der Materialien. Bevorzugt kaufen wir Labels mit Oeko-tex. Vorallem müssen die Kollektionen, die wir auswählen zu unserer „Kinderseele sprechen“, spielerisch sein und sich in unserem „playfull“ Konzept gut einbauen lassen.

Seit kurzem wurde die französische Marke Bonpoint in ihrem Sortiment aufgenommen. Welche Faktoren qualifizieren die Marke für ihren Store?

Bonpoint ist eine französische, internationale Luxusmarke, die seit mehr als 40 Jahren existiert. Wir haben sie ausgewählt, denn die Lifestyle Kollektionen drückt die französische Eleganz und eine wunderbare Poesie aus. Die Outfits sind sowohl raffiniert, als auch wirklich bequem für die Kinder. Die Materialen sind sehr weich. Die Marke präsentiert außerdem eine Pflege- und Duftkollektion, die für die empfindliche Haut der Babys geeignet ist und, die von der Schwester der Schöpferin geschafft wurde: Annick Goutal.

Luxuskindermode ist im Vergleich zu Frankreich nach wie vor ein Nischenthema. Inwieweit geht Galeries Layfayette dagegen vor?

Unsere Kunden schätzen die Galeries Lafayette, weil sie hier den französischen Esprit finden. Luxus ist ein anerkannter Aspekt des französischen Know-hows, aber wir haben auch sehr schöne Marken, die preislich besser zugänglich sind, exklusiv für die Galeries Lafayette Stores wie Cadet Rousselle und Kids Graffiti entwickelt, die von unseren Kunden sehr geschätzt werden, für die die Preise zwischen 20 und 40 Euro liegen.

Im näheren Umfeld stehen Sie gegen Luxushäuser wie das KaDeWe oder kleine Kidswear Boutiquen an. Wie differenziert sich Galeries Lafayette von der Konkurrenz?

Das KadeWe ist geografisch weit vom Geschäft entfernt. Wir haben sehr unterschiedliche Einzugsgebiete. Über das Angebot hinaus bieten wir in den Galeries Lafayette ein echtes Einkaufserlebnis, denn wir sind die Einzigen, die sowohl einen Spielplatz in der Mitte für Kinder auf dem Boden als auch ein breites und komplettes Angebot anbieten. In den Galeries Lafayette ist Shopping ein gemeinsames Vergnügen für Kinder und Eltern.

Welche Vorteile sehen Sie im stationären Handel gegenüber dem Onlinehändlern?

Der stationäre Einzelhandel befindet sich im Wandel- unsere große Chance und unser Alleinstellungsmerkmal ist das Erlebnis „sur place“ zu schaffen, wie wir sagen. Was motiviert einen Kunden/eine Kundin dazu, die Couch zu verlassen und am POS einzukaufen? Letztendlich ist es eine Mischung aus dem Angebot UND vor allem dem Erlebnis- eine gute Zeit zu verbringen ist das Wichtigste, sich Inspirationen zu holen, Stoffe anzufassen, Ideen für Looks zu bekommen. Wir arbeiten sehr viel an Erlebnissen durch POS Events und setzen hier auch zukünftig den Fokus.
Immer wichtiger wird auch das Thema Eventmarketing.

Was planen Sie in Richtung Kindermode in Zukunft für das Unternehmen?

Events sind unser Hauptfokus in der täglichen Marketingarbeit- seien es große Shoppingnächte mit 5.000 Gästen oder kleine Markenlaunches, Duftpräsentationen, Modenschauen etc.Im Kinderbereich arbeiten wir sehr regelmäßig mit DIY Aktionen, bei denen die Kinder vor allem mit einbezogen werden. Seien es Weihnachtskekse backen mit unserem Gourmetchef in der Kidsabteilung, Ostereier Suche, Musiklabore zu unserem Mode Festival Motto, Schultüten basteln etc. Die Idee ist, den Kids eine gute Zeit mit Spaß zu schaffen, in der die Eltern sich in Ruhe inspirieren lassen können und ihre Erledigungen durchführen können. Wir sehen unser Haus dadurch auch als Familien Ausflugsziel.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne für das zweite Halbjahr aus?

Der Fokus liegt nach wie vor aus der Mischung; ein auf unsere Zielgruppe zugeschnittendes Produktangebot mit dem Zusatz der Aktivierung am POS. Zu den großen „Kids Zeiten“ wie den Sommerferien, Back to school, Halloween, Adventszeit werden wir wieder sehr regelmäßig gratis Aktionen für unsere kleinsten Kunden anbieten. Wir informieren dazu regelmäßig in unserem Newsletter.

 

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Bilder: Bonpoint SS19 / Louisa von Baron

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