Öko-Test hat sechs Kinderkekse getestet und vor allem Zucker, Fettschadstoffe und Mineralöl gefunden. Nur ein einziger Keks hat das Urteil „ausreichend“ erhalten.

Die getesteten Kekse sind im Test fast alle durchgefallen. Die Alternative: Kinder und Babys gar nicht erst an Kekse gewöhnen. Laut Öko-Test sollten Kinder unter einem Jahr überhaupt keine Kekse essen, Kleinkinder nur sehr selten. Damit kritisiert das Verbrauchermagazin vor allem, dass laut Herstellerangaben die Kekse ab sechs beziehungsweise acht Monaten geeignet sind. Öko-Test: „Zucker fördert Karies, ist an der Entstehung von Übergewicht beteiligt und fördert die Gewöhnung an Süßes.“ Neben Zuckergehalten von bis zu 26,4 Prozent wurden auch krebsverdächtige Fettschadstoffe und Mineralölverunreinigungen gefunden.

Fast alle Kekse belastet

In einem der Kekse wurde ein sehr stark erhöhter Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen MOSH/ POSH gefunden. „MOSH können sich im Körper anreichern und haben in Tierversuchen Organe wie die Leber geschädigt. POSH sind noch nicht so gut untersucht“, heißt es in der Auswertung. Alle anderen Kekse hatte „erhöhte“ Werte. „Die Rückstände können Beispielsweise durch die Verpackung auf die Lebensmittel übergehen, oder schon in der Produktion, wenn die Rohstoffe etwa mit Schmierölen in Kontakt kommen“, so Öko-Test.

Auch auf der Zutatenliste: Aroma, künstliche Vitamine, Eisen und Mineralstoffe. Biotechnologisch-natürliche und künstliche Aromen werden in Lebensmitteln eingesetzt, um Qualitätsunterschiede auszugleichen und das Produkt zu standardisieren. „Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, dass Lebensmittel nicht mit Eisen angereichert werden sollten, weil eine hohe, unkontrollierte Eisenaufnahme das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen kann. Ausnahmegenehmigungen zur Anreicherung bekommen nur wenige Lebensmittel“, heißt es in der aktuellen Ausgabe. Bis auf Alnatura Dinkel Kekse sind alle getesteten Kekse mit den gesättigten Kohlenwasserstoffen belastet.

Öko-Test empfiehlt Blick auf Zutatenliste

Zusätzlich wurden in zwei Sorten auch Palmöl oder Palmfett gefunden, die mit Fettschadstoffen belastet sind. Die Lebensmittelbehörde Efsa stuft das, sich bei Verzehr im Magen-Darm-Trakt abgespaltene Glycidol als erbgutschädigend ein. Das abgespaltene 3-MCPD hat in Tierstudien die Nieren geschädigt. Palmöl ist deklarationspflichtig und kann daher von den Verbrauchern gut erkannt werden. Ein Qualitätshinweis für Kekse ist die Verwendung von Butter anstatt von pflanzlichen Fetten. Dies kann man in der Zutatenliste prüfen.

Es gibt Alternativen

In einer Öko-Test-Studie aus dem vergangenen Jahr schnitten folgende Kekse mit „unbedenklich“ und „sehr gut“ ab: Sesamstraße Ernie & Bert Kekse, Biscotto Butterkekse (Aldi Nord) und Choco Bistro Butterkekse (Aldi Süd).

 

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Bild: iStock

Link: Die vollständige Studie finde Sie hier

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