Weniger schädliche Chemikalien in Textilproduktionen: Laut des aktuellen Greenpeace Reports „Destination Zero“ verzeichnete die Textilindustrie in den letzten sieben Jahren erstaunliche Fortschritte in Sachen Schadstoff-Reduktion.

Die Umweltorganisation sorgte 2011 dafür, dass namhafte Fast-Fashion-Unternehmen wie H&M, Zara aber auch Einzelhändler wie Lidl Maßnahmen ergriffen, um bis 2020 ohne giftige Chemikalien zu produzieren. Rund 30 Prozent des Marktes deckt die sogenannte „Detox-Vereinbarung“ ab – weltweit sind es bereits 80 Prozent, die sich durch den Druck der Konkurrenz zur Umweltfreundlichkeit verpflichteten. „Zu Beginn der Kampagne taten Unternehmen und Politik unsere Forderung nach giftfreien Kleidern als unrealistisch ab. Doch die Detox-Verpflichtungen wirken. Und sie entlarven die Ausreden des schmutzigen Rests der Branche. Unternehmen können und müssen sich am neuen giftfreien Standard messen lassen“, so Textilexpertin Viola Wohlgemuth von Greenpeace.

Mehr Transparenz innerhalb der Lieferkette

Chlorphenole, perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs) oder Phthalate – durch die Detox-Vereinbarung werden insgesamt mindestens elf für Umwelt und Menschen gefährliche Substanzen aus der Herstellung entfernt. Darunter besonders PFCs, die nachweislich negative Auswirkungen auf Fortpflanzungshormone haben und besonders in der Outdoor- sowie Kindermodebranche Verwendung als wasserabweisende Textilien fanden.  Zur Überprüfung der Resultate kontrollieren unabhängige Labore stetig Abwässer sowie Klärschlämme der Textilwerke.

Bisherige Resonanz

In den letzten Jahren führte die sichtbar gewordene Detox-Kampagen außerdem zur Etablierung der Vereinigung „Zero Discharge of Hazardous Chemicals“, die sich durch externe Beratung sowie den Einsatz von nachhaltigen chemischen Rezepturen für eine bessere Umwelt einsetzt. Politisch gesehen, führte etwa Asien strengere Schafstoffkontrollen ein. Ebenso tritt 2020 in der EU ein Einfuhrverbot für Textilien in Kraft, die die hormonell wirkende Chemikalie Nonylphenolethoxylate (NPE) enthalten. Darüberhinaus liegt ein Konzept für eine EU-Verordnung zu krebserregenden Stoffen in Textilien vor.

Umdenken und selbst agieren

Doch dies soll laut Bunny McDiarmid, Geschäftsführerin Greenpeace International, noch längst nicht alles gewesen sein: „Die Zeit ist reif, das nächste Undenkbare in Angriff zu nehmen:
den Wandel zu zukunftsweisenden Geschäftsmodellen im Einklang mit den Grenzen dieses Planeten. Die Detox-Kampagne sollte uns alle ermutigen, das scheinbar Unmögliche zu denken,
uns höhere Ziele zu setzen, genauer hinzuschauen und noch stärker zusammenzuarbeiten.“

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Greenpeace präsentiert Zwischenbilanz der Detox-Kampagne

Nachhaltigkeitsbericht 2017

 

Link: www.greenpeace.de

Bilder: Unsplash /Volha Flaxeco

//SB