Eltern vertrauen den Babybrei-Herstellern, dass diese gesunde Zutaten verwenden und in der Nahrung für die Kleinen keine Schadstoffe enthaltenen sind. Umso erschreckender ist das aktuelle Testergebnis von Stiftung Warentest, indem nur drei von 19 getesteten Breien mit „gut“ abgeschnitten haben. In vielen Breien wurde reichlich Zucker, Fruchtpulver und Schadstoffe entdeckt.

Stiftung Warentest hat Pulver zum Anrühren, sowie Breie aus dem Glas näher unter die Lupe genommen. Die Pulver von Hipp und dm und der Alnatura-Brei im Glas schloßen mit „gut“ ab. Die meisten Breie erreichten hingegen nur eine befriedigende Bewertung und vier nur eine ausreichende.

Hipp, dm & Alnatura überzeugen

Stiftung Warentest hat den Test in folgende Bereiche aufgeteilt: Ernährungsphysiologische Qualität (50 Prozent), Einfluss auf die Geschmacksprägung (5 Prozent), kritische Stoffe (20 Prozent), mikrobiologische Qualität (5 Prozent), Verpackung (5 Prozent) und Deklaration (15 Prozent). In der Kategorie Milch-Getreide-Brei als Pulver zum Anrühren haben nur zwei Marken mit dem Ergebnis „gut“ punkten können. Hipp bekam für den „Bio-Milchbrei Gute Nacht Kinderkeks“ die Gesamtnote 1,9. Die Note 1,7 erhielt der Brei im Bereich Ernährungsphysiologische Qualität, unter anderem aufgrund eines sehr geringen Zuckergehalts. Mit dem Ergebnis ist der Bio-Milchbrei von Hipp Testsieger im aktuellen Test der Stiftung Warentest. Bei dem Einfluss auf Geschmacksprägung wurde Hipp mit gut (2,0) bewertet. Ebenso bekam der „Bio-Milchbrei Gute Nacht Kinderkeks“ von Hipp in den Bereichen kritische Stoffe die Note 1,9 und für die mikrobiologische Qualität eine 1,0. Eher befriedigend hingegen viel die Bewertung der Verpackung (3,0) und der Deklaration (2,6) des Breies aus.

Der Brei von dm „Babylove Bio Milchbrei Grieß“ hat mit dem Stiftung Warentest Qualitätsurteil „gut“ (2,1) abgeschnitten. In dem Bereich ernährungsphysiologische Qualität punktete er unter anderem mit einem sehr geringen Zuckergehalt und bekam somit die Note 2. Ebenso wie bei dem Hersteller Hipp gab es für den Einfluss auf Geschmacksprägung ebenfalls die Note 2. Die Breie wurden in den Laboren auf gesundheitlich relevante Stoffe untersucht, dazu zählen Pestizide, 3-MCPD-Ester, Schwermetalle und Mineralölkohlenwasserstoffe. Bei den sogenannten kritischen Stoffen schnitt der Brei von dm mit einer Bewertung von 2,5 ab. Ein „sehr gut“ (1,0) gab es  für die mikrobiologische Qualität  des Breis und ein „gut“ (2,0) für die Deklaration. Für die Verpackung bekam der dm Brei eine befriedigende Note (2,8).

Der „Abendbrei Grießbrei pur“ von Alnatura wurde in der Kategorie „Milch-Getreide-Brei im Glas“ von Stiftung Warentest mit der Gesamtnote „gut“ (2,4) bewertet. Eine 2,6 gab es für die ernährungsphysiologische Qualität. Die Note „sehr gut“ (1,0) gab es für den Einfluss auf Geschmacksprägung und mikrobiologische Qualität. Die Verpackung (2,2), sowie die Deklaration (2,4) des Alnatura Breis bekamen die Note „gut“. Im Bereich der kritischen Stoffe schloss der „Abendbrei Grießbrei pur“ mit der Note 2,5 ab.

Bedenkliche Inhaltsstoffe

Bei der Prüfung der Babybreie orientierte sich Stiftung Warentest am Bedarf eines sechs Monate alten Säuglings. Von 19 getesteten Breien, schnitten drei mit der Note „gut“, zwölf mit „befriedigend“ und vier mit „ausreichend“ ab. Einige Breie sind mit Schadstoffen bis knapp unterhalb des Grenzwertes belastet, ungünstig zusammengesetzt oder enthalten Zutaten, die das Verlangen nach Süßem fördern. In Reisbrei wurden nennenswerte Mengen Arsen gefunden. So wird das Halbmetall von der Reispflanze über den Boden aufgenommen. Ebenso wurde die kritische Stoffgruppe 3-MCPD-Ester gefunden, die bei der Raffination von Fett entstehen kann. Vergleichsweise viel Chlorat und das Lösemittel Isododecan fanden sich ebenfalls in vereinzelten Breien wieder. Zudem entdeckte Stiftung Warentest in so manchem Babybrei eine erhöhte Menge Zucker. „Intensiv süß schmeckende Babybreie sind nicht empfehlenswert, da sie die langfristige Geschmackspräferenz des Kindes nachteilig prägen können“, erklärt Professor Berthold Koletzko, Leiter der Abteilung Stoffwechsel und Ernährung am Haunerschen Kinderspital in München und Sprecher des Wissenschafts-Beirats des Netzwerks „Gesund ins Leben“, das Empfehlungen für Säuglinge erarbeitet, gegenüber Stiftung Warentest. Da Säuglinge Süße Intensiv wahrnehmen, rät der Arzt den Eltern: „Probiert es selbst. Wenn es sehr süß schmeckt, ist es für euer Kind ungeeignet.“

 

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Link: Stiftung Warentest hat Babybreie getestet.

Bild: iStock

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