Der Geschäftsbetrieb der Bullyland GmbH ist verkauft worden. Das geschah schon im Frühjahr, durfte aus rechtlichen Gründen aber erst kürzlich öffentlich gemacht werden.

Für den insolventen Spielwarenhersteller Bullyland ist eine Investorenlösung gefunden worden. Der Geschäftsbetrieb wurde an die neugegründete Bullyworld GmbH verkauft. Mit dem Verkauf einher ging ein Umzug des Unternehmens. Vom ehemaligen Firmensitz Spraitbach in Baden-Württemberg zog der Produzent mit in die Betriebsräume des neuen Investors in Nußdorf am Chiemsee. Jetzt gehört Bullyworld mit zur Eberl-Gruppe. Eberl ist von Hause aus ein international tätiges Logistik-Unternehmen mit rund 300 Angestellten. Geschäftsführer Thomas Eberl: „Wir sind begeistert und überzeugt von den Bullyland-Figuren und freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren bestehenden und neuen Mitarbeitern, die Marke Bullyland wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Unser Standort hier am schönen Chiemsee bietet alle Voraussetzungen, dass uns dies gelingt. Hier können wir auch bestehende Synergien effektiv nutzen.“ Mit der Expertise aus dem Logistikbereich soll den geänderten Marktanforderungen der Spielwarenbranche begegnet werden. Ziele sind zudem eine konsequente Neuausrichtung und der Ausbau neuer Distributionskanäle, um langfristig eine nachhaltige Marktposition zu sichern.

Bullyland überträgt Lizenzverträge

Begleitet wurde der Verkaufsprozess von Michael Pluta. Ihn bestellte das Amtsgericht Aalen im September 2018 zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Bullyland GmbH. Ins Schlingern geraten war der Spielwarenhersteller wegen unerwarteter Liquiditätsengpässe. Pluta verschaffte sich umgehend einen ersten Überblick und führte den Geschäftsbetrieb mit seinem Team weiter fort. „Alle Aufträge werden wie gewohnt weiter bearbeitet“, gab der Sanierungsexperte damals an. Die Unternehmensberatung IMAP unterstützte zusätzlich  bei der Suche nach einem Partner und stand bei dem Investorenprozess zur Seite. Bereits im März diesen Jahres war der Kaufvertrag unterzeichnet worden. „Für die Übernahme des Geschäftsbetriebes mussten die Lizenzverträge an den neuen Rechtsträger übertragen werden. Der gesamte Prozess war sehr aufwendig und hat daher länger gedauert“, so Pluta. Aus rechtlichen Gründen habe die Investorenlösung erst mit dem Abschluss der Übertragung aller Lizenzverträge offiziell kommuniziert werden dürfen.

Partner Pummeleinhorn setzt Zusammenarbeit weiter fort

Bullyland wurde 1973 in Spraitbach in der Nähe von Stuttgart gegründet. Zum Portfolio gehören hochwertige Spielzeugfiguren und Lizenzspielfiguren. Gefertigt werden die Produkte aus PVC-freiem Grundmaterial und von Hand bemalt. Zahlreiche Charaktere aus Disneyfilmen sind ebenso darunter wie Figuren rund um die Themen Pferde, Bauernhof oder Dinosaurier. Auch das beliebte Pummeleinhorn ist mit dabei. Hier haben die Pummeleinhorn GmbH und die Bullyworld GmbH nun ihren Lizenzvertrag um drei Jahre verlängert. Seit 2017 bereits besteht die Partnerschaft. Erschienen sind zahlreiche detaillierte Bullyworld-Sammelfiguren des pummeligen Einhorns und seiner Freunde. Neben verschiedenen Posen des flauschigen Hauptcharakters und einer Sternzeichen-Serie wurden im vergangenen Jahr die ersten Freunde aus der Glitzerwelt veröffentlicht. Trotz Bullyland-Insolvenz hielt die Pummeleinhorn GmbH an der Partnerschaft fest. Bereits in diesem Monat sollen weitere neue Sammelfiguren rund um Pummel & Friends erscheinen.

 

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Link: Aus Bullyland wurde Bullyworld - die Eberl Gruppe hat den Spielwarenhersteller übernommen.

Bild: Pummeleinhorn

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